Healing Environment
Der in deutschen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bisher noch sehr wenig diskutierte Healing-Environment-Ansatz stellt einen wichtigen Zusammenhang zwischen baulich-funktionaler Milieugestaltung, Patientenzustand (psychisch und medizinisch) und Maßnahmen / Kosten des Medizinbetriebs her.
Dieser Ansatz ist ein ganzheitliches Konzept, mit dem Ziel, Patienten und Angehörige während eines Klinikaufenthalts keinen zusätzlichen Stressfaktoren auszusetzen, die sein Wohlbefinden mindern, den Heilungsprozess beeinträchtigen oder sogar die Würde und Intimsphäre verletzen.
Ziel der Gestaltung einer „heilungsfördernden Umgebung“ ist es, den individuellen Besonderheiten des Patienten, seiner Persönlichkeitsstruktur und Sozialisation, seiner Einstellung zur eigenen Krankheit und seine geistige Aufnahmefähigkeit sowie den persönlichen Erwartungen im Hinblick auf eine menschenwürdige Behandlung konsequent Rechnung zu tragen.
Der Healing-Environment-Ansatz geht davon aus, dass durch eine kollegiale und freundlich-harmonische Gestaltung des Arzt / Patient-Verhältnisses die Selbstverantwortung des Patienten gefördert werden kann. Die Bereitschaft zum aktiven Mittun in der Krankheitsbekämpfung und die damit verbundene Mobilisierung von Selbstheilungskräften kann den Heilungserfolg wesentlich beschleunigen.
Diese emotionalen Aspekte sollten auch unmittelbar in die Produktgestaltung der medizintechnischen Geräte und Einrichtungsgegenstände einfließen. Eine weniger technisch-konstruktiv anmutende Gestaltungsqualität kann dem Arzt im OP, dem Pflegepersonal und dem Patienten gleichermaßen Vertrauen und Entspannung vermitteln und so zum Gelingen der Therapie und zur Verkürzung des Heilungsprozesses wesentlich beitragen.
Zum Beispiel erlauben smarte, unauffällige Befestigungskonzepte neben dem Patientenbett die individuelle und an den Patienten angepasste Anbringung medizinischer Therapiegeräte wie Beatmungsgeräte oder Infusionspumpen. Intelligente Kabelmanagement-Lösungen außerhalb des Blickfelds des Patienten sorgen für eine wohnlichere, ruhige Atmosphäre, eine gute Organisation und eine aufgeräumte Struktur – gut für Ärzte, gut für Pflegekräfte und gut für Patienten.