Avantgarde

Kunsthistorisch bezieht sich der Begriff Avantgarde auf Künstler*innen, die mit ihren Ideen und Arbeiten ihrer Zeit sehr weit voraus sind. „Avantgarde“ (frz: „l‘avantgarde“ = Vorhut) steht dabei für eine neue Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts. Der Begriff ist eng mit der Moderne verknüpft. 

 

Ziel einer avantgardistischen Bewegung war ursprünglich immer eine gesellschaftliche Veränderung. In den künstlerischen Avantgarden, die sich vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Künstlerbewegungen entwickelten — etwa der italienische Futurismus, der russische Konstruktivismus, De Stijl in Holland, das Bauhaus in Deutschland oder Memphis in Italien — ist fast immer ein idealistischer Glaube. Gemeinsam ist allen diesen Bewegungen, dass sie die jeweils herrschenden Geschmacksnormen und Kunstauffassungen ablehnen. Als avantgardistisch kann daher kein einzelner Stil bezeichnet werden, sondern vielmehr eine künstlerische oder intellektuelle Haltung. Als avantgardistisch wird heute im Allgemeinen eine betont moderne künstlerische Ausdrucksweise verstanden, die provozieren will, um für ein neues ästhetisches oder gesellschaftliches Ideal zu werben. Selbst wenn das Ideal nicht verwirklicht werden kann, haben avantgardistische Bewegungen häufig einen großen Einfluss auf eine ihr nachfolgende Mode bzw. die künstlerischen Trends und Designentwicklungen ihrer Zeit.

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